Vor Jahren erfolgte mit der Überbauung Dietlimoos-Lebern der Startschuss für ein Quartier, das unmittelbar an der Stadtgrenze zur Entlastung Zürichs beitragen sollte. Derzeit ist Teilareal Dietlimoos-Moos in Arbeit: Eingeklemmt zwischen Autobahn und Zürichstrasse, stellt es einen Mediator im Spannungsfeld von Stadt und Land dar. Diese Lage prägte Züst Gübeli Gambettis Entwurf für einen im Richtprojekt vorgezeichneten Wohnblock und ihren Anspruch einer klaren Differenzierung zwischen Stadt- und Hoffassade. Dabei gab es zwei Herausforderungen zu meistern: das abfallende Terrain sowie die Lärmbelastung durch die Zürichstrasse.
Ersteres bedingte eine überlegte Platzierung der Treppenhäuser, um alle Wohnungen paritätisch an der Gebäudehöhe teilhaben zu lassen. Entsprechend sind die Kerne so angesiedelt, dass die Gebäudeteile mit Höhenversatz auf die Topografie reagieren. Von aussen ist dies nur als sanft ansteigende Silhouette sichtbar. Indes unterstreicht die kulissenhafte Überhöhung die Leitidee, der Öffentlichkeit ein städtisches Gesicht – eine Fassade eben – zu zeigen. Ebenso ist sie akustischer Natur, um einen möglichst ruhigen Hof zu schaffen. Während also das Aussen dank liegender Ziegel sowie akzentuierten Öffnungen das Bild einer in sich ruhenden Kulisse vermittelt und der Sockel das Aufeinandertreffen von Haus und Terrain nachzeichnet, thematisiert das Innere den menschlichen Massstab.
Im Hof verweisen Rahmung und Betonung jeder Wohnung nicht nur auf deren Vielfalt, sondern unterstreichen den feingliedrigen Massstab und damit das Bild einer offenherzigen, durch den individuellen Gebrauch geprägten Gartenfassade. Unterstützt von schallbrechenden, fein profilierten Tonplatten, die als vertikale Ausfachungen mit tiefen Loggien alternieren, entsteht so ein wohnliches Ambiente, das die gemeinsame grüne Mitte rahmt. Am Moosweg macht ein hallenartiger Hofzugang eine einladende Geste und wird gleichsam zum Anlass für eine typlogischen Variation, die das Lärmproblem im Norden entschärft. (mc)