Heim-Story — Das Leben der anderen

Architekturfotos haben die Angewohnheit, die Abwesenheit von Menschen zu zelebrieren: Wie oft muss der Fotograf in knappsten Zeitfenstern zwischen Bauvollendung und Bezug durch die Räume jagen, um das Werk frei von Gebrauchsspuren oder vermeintlicher «Möblierungssünden» zu dokumentieren.

Dabei ist es doch erst recht spannend (und aufschlussreich!) zu sehen, wie sich die Bewohner in den für sie gebauten Räumen einrichten, wie sie tatsächlich darin leben und sich diese bestenfalls aneignen. Immerhin ist es der Umgang mit den Gebäuden (Stichworte Gebrauchstauglichkeit/Wertschätzung), der entscheidend zu deren Langlebigkeit beiträgt.

Darüber hinaus befriedigt der Blick durchs Schlüsselloch ins «Private» aber auch ein zutiefst menschliches Bedürfnis: Wie leben eigentlich die anderen…? Hefte wie das «Ideale Heim» fungieren als Ideengeber und übernehmen nicht zuletzt eine Art Mittlerrolle zwischen Architekten- und Laienblick.

Wir sind dankbar, dass uns die Bewohner einer Mietwohnung unseres Mehrfamilienhauses am Weihersteig die Türen für eine «Heim-Story» geöffnet haben, auch wenn sie hier nicht selbst in Erscheinung treten…

 

zum Artikel: Das Ideale Heim, November 2023

 

zum Projekt: Ersatzneubau Weihersteig, Zürich