In Uitikon galt es, Herr über ein schmales, langgezogenes Grundstück zwischen Freihaltezone und lockerer Siedlungsstruktur zu werden und ihm eine urban-dörfliche Atmosphäre zu verleihen. Mit präzise kalkulierter Ungezwungenheit haben Züst Gübeli Gambetti die Forderung nach baulicher Verdichtung in eine Sequenz von elf scharfkantigen Baukörpern überführt. Das Ziel: Trotz dichter Packung sollten möglichst alle der 76 Wohnungen eine ungestörte Aussicht in die Landschaft erhalten. Dafür machte man sich auch den Verlauf des Terrains zu Nutze.
Die plastischen Baukörper wurden in einer melodisch anmutenden Komposition von zwei Reihen entlang ihrer Längsachse leicht gegeneinander versetzt. Das schafft Verbindungen und Durchlässigkeit. Dank ihrer Knicke fügen sich die Häuser als freie Figuren in die gebogene Hanglage ein. So lässt sich nicht nur ihre Masse zähmen, sondern gleichzeitig die Nähe des Vis-à-vis entschärfen. Der zwischen den Hauskolonnen entstehende Freiraum fungiert als eine Art Rückgrat. Er bindet die Gebäude über kurze Wege an sich und verfügt als siedlungsinterner Aufenthaltsort über dramaturgische Qualitäten.
Durch Vor- und Rücksprünge im Attikageschoss erfahren die von Wiesen und Büschen umschlossenen Häuser eine zusätzliche Brechung. Sie sind der Zonenordnung geschuldet, die nur zwei Vollgeschosse erlaubt. Die expressive Gestalt ist also durch örtlich Gegebenes motiviert, formal aber bewusst und individuell gestaltet. Unterstützt wird dies durch ein Farbkonzept, das verschiedene Töne anschlägt: Elf nuanciert komponierte Grautöne ergeben zusammen mit der unterschiedlich blühenden Vegetation ein changierendes Gesamtbild, ohne dass die Farbgestaltung als solche bewusst wahrgenommen wird. (mc)