Seit Jahren verändert sich Klotens Zentrum rasant. Eine der letzten unbebauten Parzellen befand sich in Bahnhofsnähe zwischen Verkehrskreisel und Hotel Welcome Inn. Die Überbauung des langgezogenen Grundstücks passte bestens in die Strategie der Stadt, an Zentrumslagen baulich zu verdichten. Dies, um der latenten Wohnungsknappheit in der Arbeitsstadt entgegenzuwirken. Verdichtung war ein wichtiger Aspekt – vor allem aber die Wohnqualität: Züst Gübeli Gambetti sahen sich mit einer lärmexponierten Lage konfrontiert, die nach einer selbstbewussten Präsenz verlangte, um die Bewohner zu schützen.
Sie alle sind nun in einem fünfstöckigen, L-förmigen Neubau untergebracht, der sich an der Höhe des Hotels im Norden orientiert und ihm ein Gegenüber verschafft. Die Schaffhauserstrasse begleitet er dagegen als markante Zäsur, indem er eine scharfe Raumkante ausbildet. Eine Überraschung gibt es auf der Südwestseite, wo sich grosse Loggien zu einem ruhigen, grünen Innenhof breitmachen. Es ist eine Setzung, die auch eine optimale Belichtung befördert: Die einzelnen Wohnungen spreizen sich zum Hofraum auf, was die Balance von Lichteinfall, Sicht und Ruhe für alle Bewohner gewährt.
Seitens Strasse und Hotel erschliessen drei Treppenhäuser die 36 Eigentumswohnungen. Ihre Bandbreite reicht von 2½-bis 5½-Zimmern – teils mit Gartensitzplatz und Hofanschluss. Dabei zeigt sich das Haus funktional und zugeknöpft, ohne hermetisch zu wirken. Vielmehr sucht es nach einem eigenständigen Ausdruck. Zu diesem Zweck ist es in horizontal umlaufende Bänder zergliedert, was beinahe einen dynamischen Eindruck verleiht. Eine Massnahme zudem, mit der die für jeden Raum optimierten Fensterformate optisch zusammengebunden werden. So wechseln helle Bänder mit körnigem Putz und dunkleren mit feinem Putz ab, was insgesamt den Massstab bricht und Identität schafft. (mc)