Einen Steinwurf vom Fernsehstudio entfernt, steht ein angejahrter Büroriese. Rechts flankiert von der Megastruktur der BVK, ist er stiller Zeuge Leutschenbachs Stadtwerdung. Der Park im Rücken und die Wohntürme The Metropolitans zur Linken, künden diese längst von einer «Stadt der kurzen Wege». Angesichts seiner Lage im Scharnier zwischen Wohnen und Arbeiten sowie des Umbaupotenzials verspricht eine Umnutzung bzw. «Aufforstung» des Gebäudes mit 90%-Wohnanteil sowie eine kleinteilige Nutzungssaat im Erdgeschoss ein sich wechselseitig befruchtendes Biotop zu begünstigen.
Die Antwort auf die Erdgeschossfrage sind eine Vielzahl kleiner, auch direkt vom Aussenraum zugänglicher Wohnateliers mit eigens geschreinerten Box- und Podest-Möbeln, von wo aus Pioniernutzer aus geschützter Warte den Raum kolonialisieren. Die beiden stirnseitigen Gebäudefronten bleiben indes vier Gewerbeeinheiten vorbehalten. Haupt- wie Nebeneingang führen in die bestehende, hohe Eingangshalle. Die Raumdramaturgie weist den Weg an Sitznischen und Briefkästen vorbei zum eingestellten Waschsalon. Räumlich wie funktional werden so Synergien geschaffen, die auch der Vereinzelung von Singlehaushalten entgegenwirkt.
Nebst eines vitalen Mietermix’ sowie Einrichtungen und Zonen, die die Gemeinschaft fördern, besteht eine weitere Leitidee in einer möglichst geringen Eingriffstiefe: Bei der Umnutzung der Büroetagen in Wohnlofts ist ein rougher Industrial-Look durchaus gewollt; er wird sogar mittels Materialisierung und Farbgebung akzentuiert. In den Regelgeschossen gibt es pro Etage je 18 Lofts à 60-110 m2, die ihre Bewohner dank eingestellter OSB-Raumboxen in ganz verschiedene Sphären eintauchen lassen. Und während allen Bewohnern die Gemeinschaftsterrasse auf dem Dach offensteht, profitieren die Einheiten im Attikageschoss von eigenen Terrassen. (mc)