Am Ende einer Privatstrasse, eingebettet in ein Konglomerat aus Gründerzeitvillen und Mehrfamilienhaushäuser der Nachkriegszeit, zu Füssen die Stadt, im Rücken ein äusserst steiler Hang: So präsentierte sich Züst Gübeli Gambetti die Ausgangslage für den Entwurf eines Ersatzneubaus, bei dem man sich anstelle von nur einem Gebäude bewusst für deren zwei entschied. Dabei gingen baurechtlich relevante Betrachtungen mit entwurflichen einher. So ragen nun zwei Baukörper klar umrissen und extrovertiert auf die Umgebung bezogen in die Höhe.
Die angenehme Erscheinung der Häuser trotz stattlichen Volumens hat auch damit zu tun, dass ihnen beinahe schon etwas Skulpturales anhaftet. Während die scharfkantigen Abstufungen eine dem Wohnen an dieser Lage gerechte massstäbliche Verankerung im Quartier bewirken, ermöglichen sie ebenso die Einhaltung und Auslotung des Baurechtes. Leicht zurückversetzt, thronen die Bauten über einem sockelartigen Plateau, das die Garagenzufahrt und Garagenboxen der Nachbarschaft beherbergt. Die neue Adresse wird durch einen Aufgang markiert, der über eine kaskadenartige Aussentreppe die Hauszugänge hangseitig als «promenade architecturale» inszeniert.
Obwohl als Ein- bzw. Zweispänner konzipiert, herrscht offenkundige Verwandtschaft: Gemein ist beiden Häusern eine Fassade aus umlaufenden Deckenstirnen, die sie visuell zusammenbindet. Zusammen mit dem Relief der Wandpartien in grauschimmernder Keramik verströmen sie eine edel-heitere Anmutung. Während sich die Gebäude zum Hang zugeknöpfter geben, zeigen sie sich Richtung Stadt und See offenherzig. Innen dominiert ein angedeutetes Kammersystem: Hangseitig nimmt eine Raumschicht Bäder und Schlafkammern auf, die Mittelzone beherbergt Vertikalerschliessungen. Drumherum schieben sich die Wohn- und Tagesräume, um, wo baurechtlich möglich, als Erker und Balkone auszukragen. (mc)