Unweit des Bahnhofs Usters grenzt ein langgezogenes Grundstück im rechten Winkel an einen Verkehrsknotenpunkt. Züst Gübeli Gambetti platzierte hier zwei Baukörper unterschiedlichen Typs und in komplementärer Farbgestaltung, um der jeweils eigentümlichen Lage an der Hauptstrasse sowie in der Tiefe der Parzelle gerecht zu werden. Leicht gegeneinander versetzt, fassen die beiden Häuser einen gemeinsamen Hof. Er ist das Herz der neuen Überbauung, die ganz mit dem Weichbild der Umgebung verschmilzt.
Das Gebäude entlang der Aathalstrasse präsentiert sich seiner Lage entsprechend selbstbewusst. Es verleiht dem Strassenraum nicht nur ein städtisches Gesicht, sondern bietet ihm dank einem speziellen Gebäudequerschnitt auch die Stirn. Der durch ein Vordach akzentuierte Gewerbesockel dehnt sich dabei bis in den Hof aus und sucht den öffentlichen Raum mittels publikumsnaher Nutzungen zu aktivieren. Darüber liegen vier Wohnetagen, die sich nach Süden ausrichten und zuoberst in begehbaren Dachzinnen resultieren. Damit überragt das Haus die umliegenden Bauten, bleibt aber in seiner Gestaltung moderat und integriert.
Im Hof hält dagegen ein Punkthaus die Stellung. Unter seinem Walmdach verbirgt es eine zweispännige Typologie, die das Wohnen im Grünen auf spezifische Weise thematisiert. Während die Wohnungen an der Hauptstrasse lärmbedingt über eine klare Vorder- und Rückseite verfügen, orientieren sich jene im Hofgebäude jeweils zu drei Seiten hin. Darüber hinaus lenken eine geschickte Grundrisszonierung sowie Übereck-Loggien die Raum- und Blickbezüge. In den obersten Wohnungen erfolgt der Aufstieg in die Vertikale über ein Atrium: Auch hier ist ein Dachgarten Teil des Wohnerlebnisses. (mc)