Der kraftvolle Bau steht selbstbewusst am Ortseingang zu Kloten. Zusammen mit dem auffälligen KlotenMilano verleiht ihm die Position an der Strassenkante eine weithin sichtbare Präsenz. Der benachbarte Stadtbaustein diente denn auch als Inkubator: Zum einen, weil er den privaten Bauherrn zu einem Ersatzneubau inspirierte. Zum anderen als Brückenschlag in die Zukunft – mit Mehrwert für die Öffentlichkeit. Der Gebäudefigur liegt indes kein Formalismus zu Grunde, vielmehr reagiert sie präzis auf den Standort: den Lärm der Strasse, die Insellage zwischen Wald und Balsberg-Urbanisierung – und auf den Nachbarn.
Partizipativ mit der Stadt entwickelt, verdichten sich im Gebäudehybrid Vorgaben und Ideen einer heterogenen Nutzung zu einem sehr präsenten Blockrand. Dank der Abtreppungen gegen Süden werden Hof und Wohnungen optimal besonnt und zu einer eigentümlichen Wohnlandschaft. Ebenso entsteht im Zusammenspiel mit KlotenMilano ein trapezförmiger Auftaktplatz. Der robuste Sockel gehört der Öffentlichkeit und vereint Erdgeschoss, Mezzanin und erste Etage. Er offeriert direkt zugängliche Läden, Ateliers und Gemeinschaftsräume auf verschiedenen Ebenen. Dafür gibt es eigens zwei monumentale Treppenaufgänge, die für eine programmatische Aufladung des Hofdaches als städtische Terrasse sorgen.
In den Etagen darüber erhebt sich eine Bandbreite vielgestaltiger Mietwohnungen. Nur zwei Treppenhäuser erschliessen 46 Einheiten – weniger aus ökonomischen Gründen, sondern um die Begegnungen im Haus zu fördern. Den Bewohnern dient der Hof als erweitertes Wohnzimmer. Von aussen zeigt sich der Bau als homogene, subtil differenzierte Einheit. Die innere Vielfalt wird nicht auf die Fassade projiziert, sondern ist dank horizontaler Gliederung von angenehmer Ruhe. Allein beim Gang um das Haus verändert sich der Ausdruck. Zum Wald stuft sich die Architektur wie eine Zikkurat empor, um an der Hauptstrasse auf Augenhöhe mit dem Nachbarn zu verharren. Insgesamt entsteht so überall eine eigene, figürliche Qualität. (mc)