Wohnungen sind nicht nur in Zürichs Innenstadt ein rares Gut. Eine Möglichkeit zur Innenentwicklung liegt in der vertikalen Verdichtung; vor allem, wenn sowieso eine energetische Sanierung ansteht. Mittels Gesamtleistungswettbewerb wurde ein erfahrener Partner gesucht: Es galt, für vier Zürcher Standorte die je «richtige» Objektstrategie zu finden – und so das Verdichtungspotential für dringend benötigten Wohnraum auszuloten. Eines dieser Objekte liegt nahe des Kreuzplatz – abgerückt von der Verkehrsschlagader – im Hinterhof eines Blockrandfragmentes. Die beiden aneinandergebauten 1940er-Mehrfamilienhäuser sind via Stichstrasse an das beliebte Quartier angebunden.
Ihre Dachstühle wurden mittels Holzelementbauweise zum Mansardendach transformiert. Derart erhält die oberste Etage mehr «Luft» und Wohnraum obendrauf. Das heisst, man nutzte den baurechtlichen Spielraum, um die Wohnungen der vierten Etage in sechs grosszügige Maisonettes zu überführen. Die neuen Wohnungen greifen im Knick der Häuser ineinander. Eine klare Zuordnung von aussen ist nicht möglich – und auch nicht gewollt. Innen entstehen dank interner Treppe spannende Raumgefüge und überhohe Wohnräume. Letztere machen sich im Stadtraum mit hohen Fenstern bemerkbar, die sich gleichwohl in die Fassadenordnung integrieren.
Im einen Bestandsbau führt zudem die Neudisposition zweier Wände zu einer zusätzlichen Wohneinheit pro Etage. Dies optimiert den Wohnungsmix weiter – und damit den Fokus auf eine breitere Nutzerschicht. Ansonsten bleibt die Eingriffstiefe in den Wohnungen auf liebevolle Restaurationsarbeiten und Oberflächensanierungen beschränkt. Letztere auch in interpretierender Zeitgeist-Manier wie z.B. neuem Fischgratparkett. Ebenso erhalten alle Wohnungen im Süden neue, geräumigere Balkone vorgelagert. Aufwändiger gestalteten sich indes Massnahmen zur Erdbebenertüchtigung und für verbesserten Schallschutz. Zusammen mit der gut gedämmten Fassade sorgen sie für einen komfortablen Betrieb. (mc)