An Wädenswils östlichem Siedlungsrand befand sich ein in die Jahre gekommenes Einfamilienhaus. Auf einem Plateau in abfallender Hanglage, bietet die Parzelle schönsten Panoramablick und Teilaussicht auf den Zürichsee. Dem Verdichtungsgebot der Stunde folgend, sollte auf dem Grundstück ein Ersatzneubau mit acht Eigentumswohnungen errichtet werden: Ein Mehrfamilienhaus, das ein gutes Mass findet zwischen Privatsphäre und inszenierter Aussicht. Eine Architektur, die zwischen Einordnung und eigener Identität oszilliert.
Gegenüber dem dispersen Kontext verhält sich der Neubau bewusst zurückhaltend. Vielmehr bezieht er sich in Anordnung und Gestaltung ganz auf die Lage: Gesetzliche Vorgaben, die Ausnutzung der terrestrischen Gegebenheiten, Morgensonne sowie eine optimale (diagonale) Ausrichtung zum See gaben den Ausschlag für die Situierung und Modellierung. Während sich das Gebäude entlang der Strasse in die Zeile der Bestandsbauten einreiht, zeigt es sich zum See hin offenherziger. Zugleich sorgt die Staffelung der Fassade dafür, dass die Masse gebrochen und eine vermittelnde Geste zur Nachbarschaft befördert wird.
Innen ist der Bau als kompakter Dreispänner konzipiert, der einen austarierten Wohnungsmix bietet. Beinahe jede Wohnung hat Anteil an drei Fassadenseiten. Von Aussen präsentiert sich das Haus als scharfkantiger Bau, der in seiner kompakten wie differenzierten Volumetrie dennoch moderat und integriert anmutet. Die Fassade zeigt ein wertiges, tektonisch wirkendes Bild, bei dem horizontal umlaufende, helle Geschoss- sowie vertikal gestellte Keramikplatten die dominierenden Baustoffe sind. Dabei sorgen ausgewogen verteilte, raumhohe Öffnungen sowie das architektonische Spiel von Offen und Zu für Privatheit und verschieden inszenierte Ausblicke. (mc)