Am Anfang war ein Grundstück in steiler Hanglage, eine lärmbelastete Verkehrsader im Süden sowie ein einzuhaltender Bachabstand. Aus diesen Parametern wurde ein Baukörper in die angemessene städtebauliche Dimension gegossen. Seine Schieflage und die polygonale Volumetrie sind der Parzellenform und besagtem Gewässer geschuldet, deren baurechtliche Möglichkeiten er ausreizt. Darüber hinaus machten sich Züst Gübeli Gambetti die Topografie mit bis zu zwölf Metern Höhendifferenz zu Nutze, um sie für ihre Intervention in eine Qualität umzumünzen und so Raum für 14 Wohnungen zu gewinnen.
So schiebt sich nun ein zweigeschossiger Bau entlang der Birmensdorferstrasse wie ein Riegel ins Blickfeld. Ein zweigeschossiger Bau…? Weit gefehlt! Nach Norden zur Stadt hin entpuppt er sich als markante, viergeschossige Zäsur, deren Balkone, Terrassen und eingestanzten Fenster alternieren: Das Augenmerk gehört hier den verschiedenen Blickinszenierungen auf die zu Füssen liegende Stadt. Seitens der Strasse wirkt der abgerückte Bau dagegen distanziert und mit gleichmütigem Gesicht. Zwei Brücken differenzieren auf Eingangsebene die Annäherung an das Haus und zu den erhöhten Zugängen.
Innen überrascht eine Palette von 1.5- bis 5.5-Zimmer-Mietwohnungen im Eigentumsstandard sowie ein mit Sorgfalt materialisiertes Treppenhaus. Die u.a. aus der Lärmproblematik resultierende, grosse Gebäudetiefe zeitigt einen mehrschichtigen Raumaufbau mit zentralem «Durchwohnen». Darüber hinaus ermöglicht die gestaffelte Gebäudekontur eingeschobene Raumboxen, die die Wohngrundrisse punktuell spreizen. Aussen verleihen Putzvariationen, ein akzentuierter Sockel sowie rahmende Fensterlaibungen der Stadtansicht eine robuste Präsenz. Auch wenn die Grossform die umliegenden Wohnbauten deutlich überragt, in ihrer zurückhaltenden Gestaltung bleibt sie doch integriert. (mc)