An der Nahtstelle zwischen kleinteiliger Hangbebauung und Dorfkern liegt das Areal «Chilchächer». Züst Gübeli Gambetti entwarfen hier ein Ensemble, das als Alternative zum flächenfressenden Einfamilienhaus hochwertigen Wohnraum zu moderaten Mietpreisen bieten sollte. Die beiden Klinkerbauten, die zu einem späteren Zeitpunkt um drei weitere ergänzt werden können, sind punktgenau in das leicht abfallende Terrain eingepasst. Ebenso stellen sie einen thematischen Bezug zur Landschaft her – wenn auch in anderer Form als der oft bildhaft zitierten, ruralen Vergangenheit.
Im Gegensatz zu vielen Villen sitzen sie nicht auf einem beherrschenden Sockel, sondern direkt in der Wiese. Ihre volumetrische Strenge wird durch situative Unregelmässigkeiten relativiert und den lokalen Gegebenheiten angepasst. Dank präzisen Modulationen wie über Eck zurückversetzten Attikageschossen und Fassadenperforationen an sinnfälligen Stellen (Lichtfilter! Sichtfilter!) laufen die Häuser nicht in Gefahr, zur minimalistischen Swiss Box zu verkümmern. Südwärts werden sie um eine geräumige Veranda erweitert: Mittels vorgelagerter Metallkonstruktion gibt es so einen luftigen Wohnraum im Freien, von dem aus sich das urbanisierte Landleben wie von einem Hochsitz beobachten lässt.
Ein völlig anderes Bild ergibt sich auf der trutzig wirkenden Eingangsseite im Norden, wo eine abgetreppte Eingangspartie die Gebäudeachse akzentuiert. Innen bieten die Gebäudezwillinge ihren Bewohnern je fünf helle, grosszügig konzipierte 3,5- und 4,5-Zimmer-Enheiten mit eigenem Liftzugang und hochwertigem Innenausbau. Die Attikawohnungen verfügen über umlaufende Terrassen und schönste Sicht in die Berge. In den Erdgeschosswohnungen freut man sich über einen eigenen Gartenanteil und profitiert – aufgrund der leichten Hanglage – sogar von überhohen Wohnräumen. (mc)