Das Chuenimatt-Areal liegt in der Industriezone von Pratteln, unweit des Bahnhofs inmitten eines heterogenen Bebauungsdurcheinanders. Künftig soll es sich zu einem fruchtbaren Biotop für Forscher, Entwickler und Jungunternehmer entwickeln. Als Eckgrundstück liegt es von weitem gut sichtbar an einem prominenten Kreisverkehr. Städtebauliche Leitidee war deshalb, der neuen Überbauung ein identitätsstiftendes «Gesicht» zu geben – unter vermittelnden Gesten zum Kontext.
Die neue Bebauung reagiert auf die disperse Situation mit drei Baukörpern, die sich in Etappen zum Ensemble ergänzen. Ihre Höhenstaffelung ist dabei der jeweiligen Lage geschuldet – je nachdem nimmt sie sich zurück oder markiert städtebauliche Präsenz. Knicke und Stufen sorgen nicht nur für den skulpturalen Charakter der Gebäude, sondern auch dafür, dass ihre Masse optisch gebrochen wird. Überhaupt ist alles darauf ausgelegt, dass sich Neubebauung wie auch Freiräume ihrer Umgebung nicht verschliessen, sondern gerade auf der Fussgänger-Ebene einen vitalen Mikrokosmos bieten.
Zu diesem Zweck gibt es ein einladendes Sockelgeschoss, das publikumswirksame Nutzungen wie auch die Adressbildung begünstigt. Im Inneren des Areals kreieren niedrigere «Flügel» intimere Hofbereiche, wobei gebäudeinterne Durchgänge und Querungen eine eigentliche promenade architecturale ermöglichen. In den Obergeschossen entstehen dank eines sinnfälligen Rastersystems, Raumhöhen von 3.30 m sowie möglicher Überhöhen vielseitig nutzbare Freiräume für innovative Unternehmen. Der innen bestimmende Raster zeichnet sich auch in der Fassade ab, ohne rigide zu wirken: Horizontale Bänder und vertikale Stützen, ähnlich brise-soleils, ergeben im Zusammenspiel ein feines Geflecht. (mc)