Obwohl an augenfälliger, zentraler Lage in Limmatufernähe und gleich hinter dem Jugend- und Kulturhaus «Dynamo», geben sie sich seit jeher unauffällig: Die drei Mehrfamilienhäuser an der Wasserwerkstrasse sind Baujahr 1943 und Teil eines Fünfer-Ensembles, das für schutzwürdig befunden wurde. Zur Strasse wirken sie als strassenbegleitendes Dreiergespann, dahinter – durch die steile Hanglage abgeschirmt – werden sie von einem Zweigestirn ergänzt. Der starke Sanierungsbedarf machte den drei bis dato im Originalzustand verbliebenen Häusern an der Strasse schon länger zu schaffen.
Aufgrund ihrer citynahen, aber lärmbelasteten Lage sowie einer Höhenbeschränkung wurden Szenarien für einen Ersatzneubau verworfen und stattdessen Kleinwohnungen für ein junges, urbanes Publikum anvisiert. Diese, nicht zu teuer, erforderten einen einfachen Ausbaustandard. Züst Gübeli Gambetti minimierte die baulichen Eingriffe und beschränkten sich mit Haustechnik, Nasszellen, Oberflächen und Hülle auf das Notwendigste. Aussen wie innen sollten die Gebäude im Ausdruck und den ihnen eigenen Raumqualitäten erhalten bleiben und nur eine respektvolle Auffrischung erfahren.
Waren im Vorprojekt noch ein Klinkersockel sowie Balkonverglasungen im Gespräch, deren einzige Extravaganz ornamentale Buntglasfüllungen gewesen wären, fielen diese der Kostenschere zum Opfer. Indes erfolgte eine visuelle Entrümpelung: Anstelle des Bestandsorange wurde für die Fassade ein schmutzresistentes Graugrün gewählt und Fenster, Markisen und Brüstungen farblich abgestimmt. Mit Akribie wurden Treppenhäuser und Fischgratböden der Wohnungen restauriert und Beläge, wo erforderlich, interpretierenderweise ersetzt. In den Räumen harmonieren nun gebrochen-weisse Wandfarben mit den warmen Erd- und Grautönen von Küche, Bad und Flur, wie auch die quadratischen Fliesen eine Reminiszenz an die Erbauungszeit sind. (mc)