Adrette Wohnzeilen mit Satteldach aus der Nachkriegszeit stehen an der Eugen-Huber-Strasse in Zürich-Altstetten; mal längs, mal quer zur Strasse, umgeben von viel Grün. Dazwischen prägen Einsprengsel von kleineren, freistehenden Mehrfamilienhäusern die Nachbarschaft. Von beiden Welten heben sich die drei viergeschossigen Neubauten deutlich ab: Sie präsentieren sich als abgestufte, allseits zugewandte Baukörper im Grünen ohne eigentliches Vorne oder Hinten. Ihre lockere Positionierung ist charakteristisch für Altstetten, aber auch der Ausreizung baurechtlicher Vorgaben geschuldet.
Aus dem Zusammenspiel der individuell modellierten Baukörper ergibt sich ein mäandrierender Freiraum mit vielgestaltigen Raumsequenzen, der fliessende Übergänge zu den verschiedenen Nachbarschaften schafft. Zugleich wird ein direktes Vis-à-Vis vermieden. Trotz ihrer selbstbewussten Präsenzen wecken die gestaffelten Konturen mit ihren Balkontürmen das Bild einer intimen, durch den individuellen Gebrauch geprägten Fassade. Dahinter verbirgt sich ein vielfältiges Angebot aus mehrheitlich kleinen Wohnungen, das gebietsspezifische Bedürfnisse deckt. Die als Drei-, Vier- und Fünfspänner konzipierten Häuser gewähren jeder Einheit eine mindestens zweiseitige Orientierung.
Überhaupt profitieren alle Wohnungen von den Gebäudestaffelungen, wobei sich ihre Tagesräume entlang der möglichst nach Süden ausgerichteten Balkontürme aufreihen. Letztere bieten eigentliche Zimmer im Freien, blickgeschützt durch filigrane Metallgeländer mit perforierten Blumenmustern. Sie stehen im Kontrast zum konsequenten Rhythmus stehender Fensterformate, die die fein variierten Wohnungstypen nach aussen hin ordnen. Zusammen mit farblichen Rahmungen und Akzenten in warmen Beige- und Goldtönen verleiht dies den Gebäuden trotz vertikaler Strenge und stattlicher Masse eine freundlich-heitere Anmutung. (mc)