Vis-à-vis der ikonischen Badi Allenmoos fallen drei Neubauten auf, die jede hermetische Geste meiden. Sie liegen an der Nahtstelle zwischen kleinteiliger Punkt- und aufgelockerter Zeilenbebauung, deren ausgeprägte Durchgrünung den Reiz des Quartiers ausmachen. Zuvor war mittels Gesamtleistungswettbewerb ein erfahrener Partner gesucht: Es galt, für vier Zürcher Standorte die «richtige» Objektstrategie zu finden – und so das Verdichtungspotential für dringend benötigten Wohnraum auszuloten. Tatsächlich zeigte sich für drei in die Jahre gekommene 1940er-Zeilen eine eklatante Möglichkeit sowie die Chance, das Abstandsgrün zum Gemeinschaftsraum zu transformieren.
Nun liefern die in die Länge gezogenen, gestaffelten Punktbauten unter allseits vermittelnden Gesten eine Antwort auf die sich wandelnde Gartenstadt. Dies bringt den Vorteil, dass trotz sportlicher Dichte die Porosität gewahrt wird. Vor allem aber ergibt das Zusammenspiel von Gebäudestaffelungen und dem Schulpavillon jenseits der Parzellengrenze einen gefassten, gleichwohl «fliessenden» Grünraum, der sich bestens in den Ort einbettet. Bewusst aus diesem Binnenraum heraus werden auch Ankommende von attraktiven Eingangspartien begrüsst, auf die die Wegführung hinzielt. Zur Strasse strahlt das Ensemble Ruhe aus, was, zusammen mit der sorgfältigen Freiraumgestaltung, die Adressbildung befördert.
Innen ermöglichen effizient organisierte, aufgefächerte Fünfspänner, dass fast alle Wohnungen von einer dreiseitigen Ausrichtung profitieren.Raumabfolgen und Diagonalbezüge gliedern jede Einheit in unterschiedliche Bereiche: Die gestaffelte Grundfigur verschafft mehrseitige Blickbezüge und – dank einer vorgelagerten Übereck-Loggia – die Erweiterung der Wohnräume ins Grüne. Aussen resultiert die plastische Versatzstruktur und das Wechselspiel aus emporstrebenden Klinkerflächen und stehenden Fensterformaten in einem Eindruck vertikaler Bänderung. Sie unterlaufen die Grösse der Bauten und verleihen ihnen einen Ausdruck kraftvoller Ruhe. (mc)