Mittels Gesamtleistungswettbewerb wurde ein erfahrener Partner gesucht: Es galt, für vier Bestandsbauten und deren Standorte die jeweils «richtige» Objektstrategie zu finden – und so das Verdichtungspotential für den in Zürich dringend benötigten Wohnraum auszuloten. Einer dieser Bauten lag abseits der städtischen Ausfallachse am Balgrist in einem beliebten Wohnquartier der Nachkriegszeit. Die Nachbarschaft an der ruhigen Quartierstrasse besteht aus zeittypischen Zeilenbauten und üppig grünem Tobel, während sich die Bebauung hangseits in Punktbauten auflöst – mittlerweile auch in grobkörnige.
Tatsächlich ergab sich für den fraglichen Standort ein massives Verdichtungspotential von 233% – d.h. anstelle von 12 Wohnungen künftig deren 24, vorgeschlagen in einem kompakten Ersatzneubau. Allein die Lage am Hang hat den abgetreppten Baukörper massgeblich beeinflusst und sie auch für die speziell artikulierte Eingangspartie zu nutzen gewusst. Eine zweischalige Klinkerfassade sorgt für eine hochwertige Erscheinung an der privilegierten Wohnlage. Sie unterstreicht den kompakten, in sich ruhenden Eindruck des Hauses. Ebenso tritt sie der von der Strasse zurückversetzten Schule vis-à-vis mit ortsbaulicher Robustheit gegenüber.
Diese Wahrnehmung wird von Fensterformaten zementiert, die die Festigkeit und «Stärke» des Materials bewusst inszenieren. Hinter der regelmässigen Lochfassade gewinnt das Haus indes an räumlicher Transparenz: Das Übereck-Wohnen erweitert sich in den Räumen vorgelagerte Loggien. Dank der südseitigen Abtreppung des Baus kommt jede Einheit in den Genuss eines schönen Grünausblicks sowie diagonaler Raumbezüge. Dabei sind alle Wohnungen des Fünfspänners symmetrisch um einen effizienten Treppenkern angeordnet. Als changierender Abschluss fungiert ein aus Metallprofilen verkleidetes Attikageschoss in dunklem Kupferton, das den Traufhöhen den visuellen Vortritt lässt. (mc)