Mit dem Wegzug der Deutschen Bahn ergab sich auf dem Erlenmatt-Areal die Chance für ein neues Stadtviertel, das die angrenzenden Kleinbasler Quartiere entlasten soll. Und für Züst Gübeli Gambetti die Möglichkeit, mittels einer Testplanung den Beitrag der «Westscholle» auszuloten. Entstanden ist daraus ein Stadtbaustein mit räumlichem und sozialem Potenzial, der den Dialog sucht. Mit der umliegenden Stadt, vor allem aber mit Passanten und Bewohnern.
Ziel war es, einem offenen Blockrand städtisches Leben einzuhauchen. Das Erdgeschoss ist dabei jener Wahrnehmungsraum, wo man der Stadt Auge in Auge gegenüber tritt. Und dessen Ausgestaltung darüber entscheidet, ob «Urbanität» entsteht. Mit seinem kleinteiligen Mix aus Gewerbe und einer Palette von Wohnformen bringt der Stadtbaustein eine programmatische Qualität ins Quartier. Die hybride Typologie ist deshalb nicht nur dem Dialog mit der heterogenen Umgebung geschuldet. Sie begünstigt auch die soziale Durchmischung.
Die Verknüpfung mit dem Leben beginnt am Platz. Hier etabliert die Anlage eine städtische Front und beschirmte Ladenpassage. Im Sockel des Westflügels sind Ateliers mit Split-Level untergebracht. Darin kann man wohnen, arbeiten, verkaufen – oder alles miteinander. Dank Überhöhe und eigenen Zugängen geben sie Raum für Pioniernutzer, die das Haus nachhaltig in der Stadt verankern sollen. Der Ostflügel zum Park umfasst Eigentumswohnungen. Stadtauswärts im Hof wird die Dichte von Reihenhäusern gebrochen. Eine für Basel traditionelle Wohnform, die der Nachbarschaft unerhörte Fernsicht beschert. Markante Eingänge und Bezugspunkte, die jeweils das Besondere der Situation unterstreichen, stärken die Identifikation der Bewohner mit ihrem Quartier. (mc)